Warndienst Nr. 04-2022





Wintergetreide

Entscheidend für den Ertrag sind das Fahnenblatt, das Blatt darunter sowie die Grannen. Diese müssen solange wie möglich gesund erhalten werden.

Wintergerste
Zur Absicherung von Ertrag und Qualität sollte die einmalige Fungizidbehandlung wenn die Grannen komplett da sind bzw. die Ähren da sind, durchgeführt werden. (Fungizid immer Witterungsabhängig einsetzten) In den vergangenen Jahren war u.a. Ramularia eine häufig auftretende Krankheit. Eine gute Wirkung gegen Ramularia wurde in den Versuchen in einer Mischung mit dem Wirkstoff Folpet 500 in Folpan 500 SC oder Amistar Max erzielt.
Als Mischpartner können z.B. Input Classic, Ascra Xpro, Balaya, Bontima, Elatus Era, Revytrex plus Comet, und viele mehr, eingesetzt werden. Ab dem Grannen schieben kein Wachstumsregler dazu geben.

Nur einmalige Fungizidanwendungen sind in der Regel wirtschaftlich!

Winterweizen
Spätverunkrautung mit Distel kann gut mit einem Wuchsstoff z.B. U46 M-Fluid bis zum Schieben vom Fahnenblatt bekämpft werden. Hierfür müssen die Disteln aber ca. 15 - 20 cm groß sein und eine wüchsige Witterung vorherrschen. Bei Nachtfrösten ist eine Anwendung nicht geeignet.
Klettenlabkraut kann noch bis zum Stadium 39 (Blatthäutchen des Fahnenblatt sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt) z.B. Saracen, Pointer Plus, Biathlon 4D oder Ariane C behandelt werden. Bis EC 45 können unter anderem Starane XL, Pixxaro EC oder Zypar eingesetzt werden.
Die Weizenbestände sind recht gesund. Gelbrost wurde bisher nicht gefunden.
Je nach Sorte und Vorfrucht gibt es unterschiedliche Fungizidstrategien.
Für Blattkrankheiten sollte zunächst eine Fungizidmaßnahme bei voller Entwicklung des Fahnenblatts bzw. beim Ährenschieben erfolgen. Bei kritischen Vorfrüchten wie Mais, Stoppelweizen oder viel unverrotteten Ernteresten auf der Bodenoberfläche, sollte je nach Witterung eine Fusariumbehandlung in der Blüte eingeplant werden.
Bei unproblematischen Vorfrüchten und guter Rotte der Vorfrucht reicht eine Einmalbehandlung zwischen dem Fahnenblattstadium und dem Ährenschieben aus.
Einmalige Behandlung im Stadium EC 39-49 mit zugelassenen Fungiziden (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Seguris, Univoq, etc)
Gegen Fusarium zur Blüte (erste Staubbeutel sind sichtbar) z.B. Prosaro, Proline u.a.
ACHTUNG:
Angaben zur sachgerechten Anwendung / Anwendungsbereich
Folpan 500 SC und AMISTAR MAX mit dem Wirkstoff Folpet darf bei Infektionsgefahr bzw. Warndienstaufruf in Gerste im Kulturentwicklungsbereich zwischen BBCH 30 bis BBCH 59 zur Bekämpfung von Ramularia collo-cygni gespritzt werden. Die maximale Zahl der Behandlungen in dieser Anwendung und für die Kultur bzw. je Jahr auf 1 Anwendung begrenzt. Bitte beachten Sie auch die Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern (s. gelbes Heft).
Legen Sie Spritzfenster an um die Wirkung Ihrer Maßnahmen zu überprüfen!

Getreidehähnchen:

Eine Bekämpfung ist in den allermeisten Fällen nicht notwendig. Eine Bekämpfung in IPS-Plusgebieten ist nur erlaubt, wenn eine Schädigung des Fahnenblattes auf mind. 20% der Fläche erfolgt ist!

Wenn die Schadschwelle bei Ihren Beständen nach einer zuvorigen Bonitur durch Sie erfolgt ist, muss diese z.B. durch ein Foto von mehreren Blättern sowie einer Dokumentation in Ihren Pflanzenschutzaufzeichnungen erfolgen!



 

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