Warndienst Nr. 05 - 2022

Winterweizen:

Die wichtigsten Getreidekrankheiten sind Septoria sowie Gelb- und Braunrost.

Bislang ist kaum ein Auftreten dieser Krankheiten in den Beständen zu finden. Teilweise reagieren manche Sorten, wie z.B. Reform oder insbesondere Campesino stark auf ungünstige Witterungsereignisse wie die Frostnacht vor kurzem mit Blattflecken, welche mit Septoria verwechselt werden können. In unserem Versuchsfeld in St. Johann ist dies vor allem in der behandelten Variante auch dieses Jahr wieder gut zu beobachten.

Dennoch hat der Temperatur- und Feuchtigkeitsverlauf der letzten Wochen die Entwicklung der Blattkrankheiten begünstigt.

Wenn keine Fusariumbehandlung notwendig ist, kann nun eine Einfachbehandlung im Winterweizen durchgeführt werden.

Möglich sind nun:

1,0 l/ha Elatus Era oder

1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet oder

1,25 l/ha Input Classic (Abstandsauflagen beachten, mind. 15m!) oder

1,5 l/ha Ascra XPro

und andere mehr

Winterweizen-Fusarium:

Bei Vorfrucht Mais ist mit einem erhöhten Fusariumdruck zu rechnen. Fungizide gegen Fusarium können den Druck nur reduzieren, nicht jedoch völlig aufheben. Daher sind vorbeugende, pflanzenbauliche Maßnahmen wie der Pflugeinsatz (sofern z.B. in erosionsgefährdeten Gebieten überhaupt rechtlich möglich, bzw. sinnvoll), die Aussaat einer fusariumtoleranteren Sorte, das Mulchen von Maisstoppeln mindestens genauso wichtig wie der Einsatz von Fungiziden.

Die Entwicklung zwischen Ährenschieben und Blüte kann sehr schnell gehen, daher sollten in der nächsten Zeit die Bestände in kurzen Zeitabständen immer wieder überprüft werden. Eine Bekämpfung gegen Fusarium ist nur dann sinnvoll, wenn die ersten Staubbeutel sichtbar und noch grün sind. Sind diese grau, ist die Blüte vorüber und das Fungizid hat keine Wirkung mehr auf Fusarium. Zudem ist nach der Blüte ein Fungizideinsatz nicht mehr erlaubt. Eine Anwendung danach kann zu Rückständen im Erntegut führen!

Falls die Bestände weiterhin gesund sind, kann eine Einmalbehandlung mit einem Fundizid ausreichen, welches auch eine Fusariumwirkung hat.

Möglich sind:

1,25 l/ha Input Classic oder

1,25 l/ha Folicur oder

1,0 l/ha Caramba + 0,5 l/ha Curbatur (Vermarktung als Osiris MP) oder

0,8 l/ha Proline oder

1,25 l/ha Skyway Xpro

und andere mehr.



Sommergersten-Fungizide:

Die am stärksten ertragswirksame Krankheit in Sommer- und Wintergerste ist Ramularia. Leider ist ein Befall erst spät sichtbar, anders als bei Netzflecken oder Rhynchosporium. In der Wintergerste ist das Zeitfenster für eine Behandlung an den meisten Standorten nun abgelaufen, aber in der Sommergerste sollte nun behandelt werden.

Das kostenlose Prognosemodell auf www.isip.de hat zwar im Moment noch nicht vor dem Auftreten von Ramularia gewarnt, allerdings vor Netzflecken und Rhynchosporium, welche in unseren Versuchen in St. Johann auch schon sichtbar sind. In den letzten Jahren war bis auf den sehr trockenen Juni 2019 eine Fungizidbehandlung in der Sommergerste immer wirtschaftlich, allerdings sollte die Behandlung erst um das Grannenspitzen herum durchgeführt werden. Dieses Stadium ist nun erreicht, bzw. wird in den nächsten Tagen erreicht werden.

Seit zwei Jahren kann in der Sommergerste nicht mehr auf den Resistenzbrecher Chlorthalonil zurückgegriffen werden (Amistar Opti). Als Alternative hat sich der Wirkstoff Folpet in den Fungizidversuchen herauskristallisiert. Dieser befindet sich in den Produkten Folpan 500 SC und Amistar Max. Daher sollten diese Produkte immer zum Fungizid hinzugemischt werden!

Möglich sind:

1,2 l/ha Ascra XPro + 1,5 l/ha Folpan SC oder

1,5 l/ha Balaya + 1,5 l/ha Folpan SC oder

1,6 l/ha Bontima + 1,5 l/ha Folpan SC oder

1,0 l/ha Elatus Era + 1,5 l/ha Amistar Max oder

1,5 l/ha Jordi + 1,5 l/ha Folpan 500 SC

und andere mehr.



Maisherbizide:

Teilweise können Unkräuter auch durch den Einsatz von Striegeln und Hacken reduziert werden.

Chemisch möglich sind:

1,5 l/ha MaisTer Power oder

1,25 l/ha Elumis + 0,02 kg/ha Peak oder

1,0 l/ha Samson 4 SC + 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash E.C.

und andere mehr.

Bitte beachten Sie die Auflagen zu Nicosulfuron, d.h. eine Anwendung von z.B. Samson, Nicogan, Elumis, Kelvin etc. nur einmal in zwei Jahren auf der gleichen Fläche!

Zudem dürfen in Wasserschutzgebieten generell keine terbutylazinhaltigen Maisherbizide eingesetzt werden. Hierzu werden Kontrollen auf den Flächen durchgeführt!



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