Winterweizen:
Die wichtigsten Getreidekrankheiten sind Septoria sowie Gelb- und Braunrost.
Bislang ist kaum ein Auftreten dieser Krankheiten in den Beständen zu finden. Teilweise reagieren manche Sorten, wie z.B. Reform
oder insbesondere Campesino stark auf ungünstige Witterungsereignisse wie die Frostnacht vor kurzem mit Blattflecken, welche mit
Septoria verwechselt werden können. In unserem Versuchsfeld in St. Johann ist dies vor allem in der behandelten Variante auch dieses
Jahr wieder gut zu beobachten.
Dennoch hat der Temperatur- und Feuchtigkeitsverlauf der letzten Wochen die Entwicklung der Blattkrankheiten begünstigt.
Wenn keine Fusariumbehandlung notwendig ist, kann nun eine Einfachbehandlung im Winterweizen durchgeführt werden.
Möglich sind nun:
1,0 l/ha Elatus Era oder
1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet oder
1,25 l/ha Input Classic (Abstandsauflagen beachten, mind. 15m!) oder
1,5 l/ha Ascra XPro
und andere mehr
Winterweizen-Fusarium:
Bei Vorfrucht Mais ist mit einem erhöhten Fusariumdruck zu rechnen. Fungizide gegen Fusarium können den Druck nur reduzieren,
nicht jedoch völlig aufheben. Daher sind vorbeugende, pflanzenbauliche Maßnahmen wie der Pflugeinsatz (sofern z.B. in
erosionsgefährdeten Gebieten überhaupt rechtlich möglich, bzw. sinnvoll), die Aussaat einer fusariumtoleranteren Sorte, das
Mulchen von Maisstoppeln mindestens genauso wichtig wie der Einsatz von Fungiziden.
Die Entwicklung zwischen Ährenschieben und Blüte kann sehr schnell gehen, daher sollten in der nächsten Zeit die
Bestände in kurzen Zeitabständen immer wieder überprüft werden. Eine Bekämpfung gegen Fusarium ist nur dann
sinnvoll, wenn die ersten Staubbeutel sichtbar und noch grün sind. Sind diese grau, ist die Blüte vorüber und das Fungizid
hat keine Wirkung mehr auf Fusarium. Zudem ist nach der Blüte ein Fungizideinsatz nicht mehr erlaubt. Eine Anwendung danach kann zu
Rückständen im Erntegut führen!
Falls die Bestände weiterhin gesund sind, kann eine Einmalbehandlung mit einem Fundizid ausreichen, welches auch eine
Fusariumwirkung hat.
Möglich sind:
1,25 l/ha Input Classic oder
1,25 l/ha Folicur oder
1,0 l/ha Caramba + 0,5 l/ha Curbatur (Vermarktung als Osiris MP) oder
0,8 l/ha Proline oder
1,25 l/ha Skyway Xpro
und andere mehr.
Sommergersten-Fungizide:
Die am stärksten ertragswirksame Krankheit in Sommer- und Wintergerste ist Ramularia. Leider ist ein Befall erst spät
sichtbar, anders als bei Netzflecken oder Rhynchosporium. In der Wintergerste ist das Zeitfenster für eine Behandlung an den meisten
Standorten nun abgelaufen, aber in der Sommergerste sollte nun behandelt werden.
Das kostenlose Prognosemodell auf www.isip.de hat zwar
im Moment noch nicht vor dem Auftreten von Ramularia gewarnt, allerdings vor Netzflecken und Rhynchosporium, welche in unseren Versuchen in
St. Johann auch schon sichtbar sind. In den letzten Jahren war bis auf den sehr trockenen Juni 2019 eine Fungizidbehandlung in der
Sommergerste immer wirtschaftlich, allerdings sollte die Behandlung erst um das Grannenspitzen herum durchgeführt werden. Dieses
Stadium ist nun erreicht, bzw. wird in den nächsten Tagen erreicht werden.
Seit zwei Jahren kann in der Sommergerste nicht mehr auf den Resistenzbrecher Chlorthalonil zurückgegriffen werden (Amistar Opti).
Als Alternative hat sich der Wirkstoff Folpet in den Fungizidversuchen herauskristallisiert. Dieser befindet sich in den Produkten Folpan
500 SC und Amistar Max. Daher sollten diese Produkte immer zum Fungizid hinzugemischt werden!
Möglich sind:
1,2 l/ha Ascra XPro + 1,5 l/ha Folpan SC oder
1,5 l/ha Balaya + 1,5 l/ha Folpan SC oder
1,6 l/ha Bontima + 1,5 l/ha Folpan SC oder
1,0 l/ha Elatus Era + 1,5 l/ha Amistar Max oder
1,5 l/ha Jordi + 1,5 l/ha Folpan 500 SC
und andere mehr.
Maisherbizide:
Teilweise können Unkräuter auch durch den Einsatz von Striegeln und Hacken reduziert werden.
Chemisch möglich sind:
1,5 l/ha MaisTer Power oder
1,25 l/ha Elumis + 0,02 kg/ha Peak oder
1,0 l/ha Samson 4 SC + 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash E.C.
und andere mehr.
Bitte beachten Sie die Auflagen zu Nicosulfuron, d.h. eine Anwendung von z.B. Samson, Nicogan, Elumis, Kelvin etc. nur einmal in zwei
Jahren auf der gleichen Fläche!
Zudem dürfen in Wasserschutzgebieten generell keine terbutylazinhaltigen Maisherbizide eingesetzt werden. Hierzu werden Kontrollen
auf den Flächen durchgeführt!