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Warndienst Nr. 07 - 2023

Winterraps - Herbizide
Für die Aussaat und die Wirkung der Bodenherbizide sollte das Saatbeet fein und ohne Strohreste sein. Strohreste und klutige Saatbeete verstärken zudem den Mäuse- und Schneckenbefall.
Die Vorauflaufherbizide benötigen Feuchtigkeit. Daher die Anwendung rasch nach der Saat durchführen und möglichst nicht in der Mittagszeit eine Behandlung durchführen.
Ein Einsatz von chlomazonehaltigen Rapsherbiziden ist aufgrund der Auflagen eher schwierig. Daher ist bei uns nur eine chlomazonefreie Anwendung zu empfehlen.
2,5 l/ha Butisan Gold oder
1,3 l/ha Fuego Top + 0,6 l/ha Tanaris
Seit den hohen Chlomazoneauflagen wird hauptsächlich der Wirkstoff Metazachlor eingesetzt. Dieser befindet sich unter anderem in Butisan Gold, Fuego Top, Butisan Top, Butisan Kombi und anderen. Jedoch wurden bereits Abbauprodukte von Metazachlor im Grundwasser gefunden. Daher steht dieser Wirkstoff seitens der Zulassungsbehörden unter Beobachtung. Die Empfehlung ist daher, nicht mehr als 500 g/ha Metazachlor einzusetzen. Mit 2,5 l/ha Butisan Gold wird diese kritische Grenze nicht überschritten.

Das neue Produkt Belkar ist eine metazachlorfreie Alternative.
Dieses Produkt wird im Nachauflauf im Zweiblattstadium mit 0,25 l/ha Belkar + 0,25 l/ha Synero 30 SC eingesetzt. Eine Nachbehandlung mit 0,25 l/ha Belkar ist oftmals erforderlich, dies wird idealerweise im Sechsblattstadium durchgeführt, jedoch mindestens zwei Wochen nach der ersten Applikation!
Zulässige Mischungen von Belkar mit Gräserherbiziden im Herbst entnehmen Sie der Gebrauchsanleitung.



Raps - Schnecken
In diesem Jahr ist einem verstärkten Auftreten von Schnecken zu rechnen. Legen Sie daher gleich nach der Saat einen Sack oder ein Brett auf eine Rapsfläche und kontrollieren Sie laufend an dieser Stelle den Schneckenbesatz. Legen Sie ein paar Schneckenkörner unter den Sack/Brett. Dadurch sind die Schleimspuren der Schnecken besser zu erkennen, so dass auf einen Befall mit Schnecken geschlossen werden kann.
In Landschaftsschutzgebieten, Natura 2000-Gebieten und Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten ist dies vorgeschrieben und das Überschreiten von Schadschwellen muss dokumentiert sein, ehe ein Pflanzenschutzeinsatz erfolgt! Die Schadschwelle liegt bei einer Schnecke je Kontrollstelle in ein bis zwei Tagen.
Bedenken Sie bitte, dass Schneckenkornstreuer auch einen TÜV benötigen!
Seit einiger Zeit gibt es die Auflage NT 116. Diese sagt aus, dass kein Schneckenkorn auf Nachbarflächen wie Hecken, Waldränder etc. gelangen darf. Ausgenommen hiervon sind landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Da Schnecken vor allem an den Rändern auftreten, ist eine randscharfe Behandlung dieser bei angrenzenden nichtlandwirtschaftlichen Flächen, nur noch durch die Ausbringung von Hand möglich.


Mögliche Mittel sind:
5 kg/ha Metarex Inov oder
7 kg/ha Limares Techno oder
3 kg/ha Metarex Inov oder
3 kg/ha InnoProtect Schneckenkorn oder
6 kg/ha Arinex oder
7 kg/ha Axcela und andere


Neben den genannten Produkten mit dem Wirkstoff Metaldehyd ist auch der Wirkstoff Eisen-III-Phosphat zur Schneckenbekämpfung verfügbar. Falls der Wirkstoff Metaldehyd längerfristig wegfallen sollte, könnte weiterhin eine Schneckenbekämpfung durchgeführt werden.
Produkte mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat haben zum Teil auch eine Zulassung für den Ökologischen Landbau.


Möglich sind:
6 kg/ha Ferrex oder
7 kg/ha Ironmax Pro oder
7 kg/ha Sluxx HP
Die maximal zugelassene Anwendungshäufigkeit des Produktes entnehmen Sie der Gebrauchsanleitung.



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