Raps - Gräserbehandlung
Das Gräsermittel Select 240 EC + Radiamix kann nach Mitte Oktober nicht mehr eingesetzt werden.
Ackerfuchsschwanz sollte im Raps mit dem Wirkstoff Propyzamid behandelt werden. Bislang sind noch keine Resistenzen gegenüber diesem Wirkstoff bekannt. Auch Ackerfuchsschwanz-Biotypen, welche bereits eine Resistenz gegenüber blattaktiven Gräsermitteln entwickelt haben, können mit diesem Wirkstoff noch bekämpft werden.
Vorhanden ist der Wirkstoff Propyzamid in folgenden Mitteln:
- Kerb Flo
- Astro 400
- Credence
- GROOVE
- Profi Flo 400 SC
- Setanta Flo
- Milestone
Eine Anwendung sollte erst nach dem Abkühlen des Bodens auf unter 8 C° durchgeführt werden. Daher muss mit dieser Anwendung noch einige Zeit gewartet werden. Aufgrund der für diese Jahreszeit außergewöhnlich hohen Tagestemperaturen sind die Bodentemperaturen noch zu hoch.
Wintergerste - Herbizide
Nachdem in den letzten 6 Wochen bis auf einen stärkeren Regenschauer Ende September keine nennenswerten Niederschläge vorkamen, sind die Böden momentan sehr ausgetrocknet.
Da der Ackerfuchsschwanz das Ungras ist, welches die stärksten Ertragseinbußen bei einer Nichtbekämpfung verursacht, muss das Hauptaugenmerk auf diesen gelenkt werden.
Die Wintergerste ist das Getreide, welches am frühesten ausgesät wird. Die Aussaat erfolgt in einem Zeitraum, welcher sehr günstig für die Entwicklung des Ackerfuchsschwanzes ist. Wenn im Herbst eine Bekämpfung unterbleibt, dann ist nur noch das blattaktive Herbizid Axial 50 verfügbar. Allerdings bestehen bereits Resistenzen bei einigen Ackerfuchsschwanz-Biotypen gegen dieses Mittel. Zudem ist Axial 50 das einzige Herbizid gegen Ackerfuchsschwanz in der Sommergerste und sollte für dieses aufgespart werden.
Seit vielen Jahren wird bereits darauf hingewiesen, dass keine Neuzulassung von blattaktiven Gräserherbizidwirkstoffen zu erwarten ist. Daher muss mit den vorhandenen Wirkstoffen soweit umgegangen werden, damit diese noch möglichst lange wirksam bleiben.
Deswegen müssen die verbliebenen blattaktiven Herbizide möglichst geschont werden.
In der Wintergerste sollten daher im Herbst Bodenherbizide eingesetzt werden:
0,6 l/ha Herold
0,5 l/ha Cadou SC + 1,5 l/ha Agolin (Cadou Pro Pack) oder
4,0 l/ha Malibu oder
0,35 l/ha Mateno Duo + 0,5 l/ha Cadou SC (Mateno Flexi Set) oder
0,6 l/ha Battle Delta oder
0,6 l/ha Broadcast / Carpatus SC
Für eine gute Wirkung dürfen die Bestände nicht sehr groß sein, da ansonsten auch der Fuchsschwanz zu groß ist und nicht mehr bekämpft werden kann. Zudem müssen die Böden wieder durch Niederschläge feucht werden, ansonsten sind keine ausreichenden Wirkungsgrade zu erwarten.
Winterweizen / Wintertriticale - Herbizide
Die Bestände sind noch nicht aufgelaufen. Wenn es aufgrund der vorhandenen Bodenfeuchte möglich ist, dann sollte auch in diesen Kulturen eine Herbstbehandlung durchgeführt werden. Denn der Ackerfuchsschwanz, welcher bereits im Herbst sicher abgetötet wurde, muss im Frühjahr nicht mehr von einem blattaktiven Herbizid bekämpft werden.
Eine Behandlung sollte spätestens beim Sichtbarwerden der Fahrgassen erfolgen, sofern zu diesem Zeitpunkt Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist.
Möglich sind:
0,5 l/ha Cadou SC / Bakata oder
0,6 l/ha Herold
0,5 l/ha Cadou SC + 1,5 l/ha Agolin (Cadou Pro Pack) oder
4,0 l/ha Malibu oder
0,35 l/ha Mateno Duo + 0,5 l/ha Cadou SC (Mateno Flexi Set) oder
0,6 l/ha Battle Delta oder
0,6 l/ha Broadcast / Carpatus SC oder
0,7 l/ha Mateno Duo + 0,5 l/ha Cadou SC (Mateno Forte Set)
Mateno Flexi Set und Mateno Forte Set müssen bereits im Vorauflauf vor dem Sichtbarwerden der Fahrgassen behandelt werden!
Dinkel - Herbizide
Eine Dinkelzulassung haben:
0,6 l/ha Carpatus / Broadcast oder
0,5 l/ha Herold SC
Produktrückruf - Herbizid Trinity
Bei zwei Chargen des Herbizids Trinity wurde ein zusätzlicher Beistoff gefunden, der nicht Teil der zugelassenen Zusammensetzung des Mittels ist. Daher dürfen diese Chargen ab sofort nicht mehr eingesetzt werden.
Betroffen sind die Chargen mit den Chargennummern:
22059238
220839726
Wintergetreide - Insektizide
Aufgrund der warmen Witterung sind wie in den Vorjahren immer noch Zikaden und Blattläuse unterwegs. Beim Saugen an den Getreideblättern übertragen diese das Gelbverzwergungsvirus, welches direkt nicht bekämpft werden kann.
Betroffen ist die Wintergerste, da diese sich nun im 1- bis 3- Blattstadium befindet und von den Insekten angeflogen wird. Windgeschützte, sonnige Lagen in Waldnähe sind besonders gefährdet. Schauen Sie auf Ihren Flächen, ob Sie die kleinen Tiere über Ihre Bestände hüpfen sehen. Wenn dies der Fall ist, sollte nun eine Behandlung mit einem Pyrethroid erfolgen.
Mittel können Sie dem Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2023“ auf Seite 44 entnehmen.
Wichtig ist, dass die Tiere mobil sind und nur dann bekämpft werden können, wenn sie auch aktiv sind. Es macht daher keinen Sinn, eine Bekämpfung bei kühler Witterung ohne Sonnenschein durchzuführen
Winterweizen und Dinkel sind nur zum Teil am Auflaufen. Noch nicht aufgelaufene Bestände sind noch geschützt.
Leider werden durch diese Maßnahme viele Nützlinge abgetötet. Lassen Sie daher zumindest eine Teilbreite am Feldrand ausgeschaltet, damit von den Wegsäumen und benachbarten Flächen her eine Wiederbesiedlung erfolgen kann.
Kleeseide
Kleeseide ist eine Schmarotzerpflanze, die sich von feinkörnigen Leguminosen ernährt und bei Befall diese Leguminosen zum Absterben bringen kann. Problematisch ist, dass die Samen der Kleeseide 15 Jahre im Boden keimfähig bleiben können, so dass ein mehrjähriger Verzicht auf den Anbau von Leguminosen in den meisten Betrieben keine Option ist. Zudem erzeugt die Kleeseide sehr viele Samen.
Die Kleeseide tritt in Nestern auf, je nach Befall können diese flächendeckend im Bestand vorkommen.
Verbreitet wird diese durch Saatgut, jedoch kann auch eine Verschleppung durch Unachtsamkeit von benachbarten Flächen sowie durch mit Kleeseide verunreinigte Fahrzeuge erfolgen.
Gefunden wurde Kleeseide in Futterleguminosen- und angesäte Bracheflächen. Sollten Sie Kleeseide in Ihren Beständen finden, wenden Sie sich an uns.