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Warndienst Nr. 03 - 2024

Auflagen nach IPS-Plus

Denken Sie bitte daran, dass Sie die Auflagen nach IPS-Plus einhalten.

 

Dies gilt auf allen Ackerflächen, die

- im Landschaftsschutzgebiet

- Natura 2000 - Gebiet (FFH- und Vogelschutzgebiet

- Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten liegen

 

Detaillierte Informationen finden Sie unter diesem Link:

https://ltz.landwirtschaft-bw.de/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Integrierter+Pflanzenschutz

 

 

Spritzen-TÜV und Düsen

Schauen Sie auf Ihren Pflanzenschutzgeräten, ob diese noch einen gültigen TÜV haben und gehen Sie erforderlichenfalls mit diesen zum Spritzen-TÜV.

Geräte zum Ausbringen von Schneckenkorn und Beizgeräte benötigen ebenfalls TÜV.

 

In IPS-Plus-Gebieten sind 90%-abdriftmindernde Düsen vorgeschrieben.

Schauen Sie, ob Sie solche Düsen in Ihren Feldspritzen eingebaut haben bzw. bauen solche nun ein.

Bei bestimmten Pflanzenschutzmitteln müssen auch außerhalb von IPS-Plus-Gebieten 90%-abdriftmindernde Düsen eingesetzt werden.

 

Im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ befindet sich in der Heftmitte eine Düsen-Universaltabelle mit 90%-abdriftmindernden Düsen, welche Sie zur Düsenwahl verwenden können.

 

Sinnvoll ist der Einsatz von Randdüsen, alternativ müssen Sie ansonsten Abstand halten zu Nachbarkulturen/Feldränder/Hecken etc.

 

Es werden auch in diesem Jahr wieder Kontrollen zu Abständen durchgeführt werden!

 

 

 

Winterraps

Die Schadschwelle von 15 gefleckten Kohltriebrüsslern bzw. 5 Großen Rapsstängelrüsslern je Gelbschale in drei Tagen wurde bislang nur vereinzelt überschritten.

 

Sollten in Ihren Gelbschalen die Schadschwellen überschritten sein, dann nun ein Insektizid der Klasse I - Pyrethroide einsetzen.

 

- 200 ml/ha Trebon 30 EC

 

Achtung: Trebon 30 EC hat eine B2-Auflage, d.h. eine Anwendung ist nur nach dem Ende des täglichen Bienenfluges bis 23 Uhr erlaubt! Dies ist auch bei Tankmischungen mit einem Azolfungizid zu beachten.

 

 

Bei den Rapsglanzkäfern zählen nicht die Fänge in den Gelbschalen sondern es ist die Anzahl Käfer je Pflanze entscheidend. Hier liegt die Schadschwelle bei 10 Käfern je Pflanze.

 

Mittlerweile liegen die Fänge in den von uns kontrollierten Standorten bei 5 - 6 Rapsglanzkäfern je Pflanze.

Angesichts der vorhergesagten recht hohen Temperaturen am Wochenende sollten die Bestände nun im Auge behalten werden.

 

Wenn die Schadschwelle bei den Rapsglanzkäfern überschritten ist, können eingesetzt werden:

 

- 200 g/ha Mospilan / Danjiri

 

Achtung: Bei Mischungen der Insektizide mit einem Azolfungizid ändert sich die Bienengefährlichkeit auf B1! Dann dürfen keine blühende Pflanzen mehr auf der zu behandelnden Rapsfläche vorhanden sein, auch keine blühenden Unkräuter, da B1 absolut bienengefährlich ist!

 

Wenn die Bestände mit Blühen beginnen, darf Mospilan / Danjiri nicht mehr eingesetzt werden. Generell verursacht der Rapsglanzkäfer ab Blühbeginn keine Fraßschäden mehr an den Rapsknospen, sondern hilft auch bei der Bestäubung der Rapspflanzen.

Einige Bestände stehen bald vor der Blüte.

 

Bor ist ein wichtiger Nährstoff für das Längenwachstum der Pflanzen und die Zellwandstabilität. Wurde im Herbst kein Bor gegeben, kann über das Blatt zusammen mit dem Insektizid 200 g/ha gegeben werden.
Die Boraufnahme nach dem Winter wird beeinflusst durch
- Auswaschung und/durch hohe Niederschlagsmengen im Winter
- auf leichten Böden
- bei niederem pH-Wert.
Bei optimalem pH-Wert und guter Bodenfeuchtigkeit kann ausreichend Bor aus dem Bodenvorrat aufgenommen werden.

 

 

 

 

 

Winterweizen - Herbizide

 

Ungräserbekämpfung

Wenn noch nicht geschehen, sollte bei Auftreten von  Ackerfuchsschwanz dieser nun behandelt werden. Möglich sind:

 

- 330 g/ha Atlantis Flex + 1,0 l/ha Biopower oder

- 1,0 l/ha Atlantis OD + 80 ml/ha Husar OD oder 

- 300 g/ha Incelo + 100 ml/ha Husar OD + 1,0 l/ha Biopower oder

- 100 g/ha Attribut oder

- 220 g/ha Broadway + 1,0 l/ha Netzmittel oder

- 60 g/ha Broadway Plus + 1,0 l/ha Netzmittel

Eine Behandlung vor einer eventuellen Güllegabe durchführen.

Wenn Nachfröste angekündigt sind keine Anwendungen durchführen.

 

Wichtig ist eine Luftfeuchtigkeit von mind. 60% bei der Anwendung der Gräsermittel. Momentan haben wir noch eine recht hohe Luftfeuchte, allerdings können in den Mittagsstunden zeitweise die Luftfeuchtigkeiten auf 60% und weniger fallen.

Schauen Sie daher vor der Anwendung auf ein Hydrometer und behandeln die Bestände nach Abtrocknen am Morgen oder in den Abendstunden vor der Taubildung.

 

Unkrautbekämpfung

Mittel gegen breitblättrige Unkräuter nur dann auswählen, wenn auf den zu behandelnden Schlägen auch Bedarf besteht.

 

Beachten Sie, dass in IPS-Plus-Gebieten nützlingsschonende Mittel eingesetzt werden müssen, sofern nützlingsschonende Mittel für einen Anwendungszweck verfügbar sind. Ob ein Mittel als nützlingsschonend eingestuft ist, entnehmen Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024 - Ackerbau und Grünland“ der Tabelle „Wirkung auf Nutzorganismen. Wenn dort ein lachendes Smiley aufgeführt ist, dann handelt es sich um ein nützlingsschonendes Präparat. 

Wenn nur Klettenlabkraut relevant ist, dann kann z.B. 1,0 l/ha Lodin oder 0,9 l/ha Tomigan 200 eingesetzt werden. Dies kann ausreichend sein, wenn nur eine Nachbehandlung erfolgt, da bereits im Herbst eine Behandlung durchgeführt wurde. Stiefmütterchen spielen oftmals keine ertragsrelevante Rolle, so dass Mittel wie z.B. 1,0 l/ha Zypar oder 60 g/ha Tercero Duo oder 1,5 l/ha Starane XL oder 200 ml/ha Primus Perfect oder 100 ml/ha Saracen eingesetzt werden können, die eine Stiefmütterchenschwäche haben.

Beim Ehrenpreis kommt es drauf an, welche Fruchtfolge auf dem Schlag gefahren wird. Wenn kein Mais angebaut wird, kann dieser toleriert werden. In Versuchen hat sich jedoch gezeigt, dass der Ehrenpreis vor allem auf flachgründigen Standorten und längerer Trockenheit dem Mais im Jugendstadium sehr schaden kann. Dies kann der Mais bis zur Ernte nicht mehr kompensieren. Daher müssen Maisbetriebe unbedingt ein Augenmerk auf den Ehrenpreis legen. Eine gute Ehrenpreisbekämpfung ist unter anderem möglich mit:

100 g/ha Alliance oder

50 g/ha Artus 

Je nach Standort und Fruchtfolge handelt es sich um eine unterschiedliche Verunkrautung.

KEINE STANDARDANWENDUNGEN durchführen! Wenn aktuell noch keine bzw. eine geringe Verunkrautung vorhanden ist, dann noch abwarten. Das Auftreten von Klette ist immer ertragsrelevant, kann aber noch relativ spät bis zum Fahnenblattschieben mit Tomigan 200 oder Pixxaro EC oder Biathlon 4 D+Dash E.C. oder Zypar und anderen behandelt werden. Wenn die Getreidebestände ins Schossen kommen, findet eine teilweise Unterdrückung der Unkräuter statt, so dass nicht alles bekämpft werden muß! Dies ist auch der Grundzug des Integrierten Pflanzenschutzes.

Wichtig ist daher eine regelmäßige Beobachtung Ihrer Bestände. Denken Sie auch daran, dass in IPS-Plus-Gebieten zwingend die Einrichtung von Spritzfenstern vorgeschrieben ist!

 

 

 

 

Dinkel

Möglich gegen Fuchsschwanz sind:

 

- 200 g/ha Atlantis Flex + 0,6 l/ha Biopower bei normalem Fuchsschwanzbesatz oder

- 60 g/ha Attribut oder

- 220 g/ha Broadway + 1,0 l/ha Netzmittel oder

- 60 g/ha Broadway Plus + 1,0 l/ha Netzmittel

 

Gegen breitblättrige Unkräuter können eingesetzt werden:

 

- 1,5 l/ha Ariane C oder 

 

- 70 g/ha Biathlon 4 D + 1,0 l/ha Dash E. C. oder

 

- 200 ml/ha Primus Perfect oder 

 

- 1,0 l/ha Zypar 

 

Wintergerste

Eine Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes mit Axial 50 ist in den meisten Schlägen aufgrund dessen Größe nun nicht mehr sinnvoll.

Für die Behandlung gegen breitblättrige Unkräuter gilt wie bereits im Winterweizen beschrieben, dass nur eine gezielte Bekämpfung nach einer vorherigen Bestandesbeobachtung durchzuführen ist.

Klettenbekämpfung: 

- 1,0 l/ha Lodin oder 

- 1,5 l/ha Ariane C oder

- 70 g/ha Biathlon 4 D + 1,0 l/ha Dash oder

- 60 g/ha Tercero Duo oder

- 200 ml/ha Primus Perfect oder

- 100 ml/ha Saracen oder

 - 1,0 l/ha Zypar

Ehrenpreisbekämpfung: 

100 g/ha Alliance oder 

50 g/ha Artus oder 

 

Sommergerste

Die meisten Bestände sind nun gesät.

Wenn mit einem massiven Ackerfuchsschwanzdruck auf den Sommergerstenschlägen zur rechnen ist, kann im Vorauflauf nun auf feuchtem Boden 5,0 l/ha Boxer vorgelegt werden. Schäden an der Kulturpflanze sind möglich.

Diese Maßnahme alleine ist jedoch kaum ausreichend gegen den Fuchsschwanz. Daher ist eine spätere Behandlung von 1,2 l Axial 50 nach Auflaufen des Fuchsschwanzes einzuplanen. Boxer kann lediglich den Wirkungsgrad der Ackerfuchsschwanzbekämpfung erhöhen. 

 

 

Körnererbsen

Beim Anbau von Körnererbsen sollte eine Herbizidmaßnahme direkt nach der Saat und dem Walzen erfolgen. Um Herbizidschäden vorzubeugen, sollte die Mindestsaattiefe von 5 cm unbedingt eingehalten werden. Zudem sollte die Pflanzenschutzmaßnahme innerhalb von 5 Tagen nach der Saat erfolgen.

 

Möglich sind:

- 3,0 l/ha Boxer + 2,5 l/ha Stomp Aqua oder 

 

- 4,0 l/ha Spectrum Plus oder

 

- 4,0 l/ha Bandur

 

Ungräser können im Nachauflauf der Erbsen behandelt werden, wenn der Fuchsschwanz aufgelaufen ist mit:

0,75 l/ha Zetrola/Agil-S oder

1,5 l/ha Focus Ultra + 1,0 l/ha Dash E.C. 

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