Winterweizen - Fungizide
Die meisten Bestände haben nun das Beginn des Ährenschiebens erreicht. Betriebe, welche die FAKT-Maßnahme E12 - Fungizidverzicht vor dem Ährenschieben (EC49) gewählt haben, dürfen nun erst eine Fungizidmaßnahme durchführen!
Mögliche Mittel finden Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ auf Seite 58.
Denken Sie daran, dass Sie auf IPS-Plus-Flächen einmal je Bewirtschaftungseinheit auch für Fungizide ein Spritzfenster anlegen müssen.
In diesem Jahr ist die Fusariumgefährdung gegenüber den letzten Jahren höher einzustufen. Dies gilt insbesondere bei Weizenbeständen nach den Vorfrüchten Mais und Getreide.
In den letzten Wochen fielen hohe Niederschläge, so dass die Böden feucht sind, zudem gibt es nur kurze Regenpausen. Mittlerweile sind die Lufttemperaturen wieder angestiegen, so dass ein höheres Fusariumrisiko besteht.
Des Weiteren werden die zulässigen Fusariumhöchstgehalte im Erntegut zur Ernte 2024 niedriger sein.
Eine Fusariumbehandlung ist nur während der Weizenblüte erfolgreich. Ein Indikator für die Blüte sind grüne Staubbeutel an den Ähren. Nach der Blüte sehen diese grau aus. Eine Fusariumbehandlung vor oder nach der Blüte bringt keinen Schutz für das Erntegut! Allerdings müssen die Bestände während und nach der Behandlung trocken sein.
Nicht alle Fungizide haben eine Fusariumwirkung. Möglich sind:
- Input Classic oder
- Abran + Pioli oder
- Folicur oder
- Jordi oder
- Magnello oder
- Caramba + Curbatur (Osiris MP) oder
- Proline / Curbatur oder
- Prosaro/Sympara oder
- Skyway Xpro oder
- Soleil /Sakura oder
- Tokyo + Remocco 60 oder
- Univoq
Sommergerste - Fungizide
Wenn die Bestände mit dem Ährenschieben beginnen, kann eine einmalige Fungizidanwendung in der Sommergerste erfolgen.
Die Hauptkrankheit ist bei uns Ramularia. Diese ist in den letzten Jahren immer aufgetreten.
Mittel können Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz“ auf Seite 58 entnehmen.
Wichtig ist, dass der Wirkstoff Folpet zusammen mit dem Fungizid ausgebracht wird.
Das einzig zugelassene Fungizid mit dem Wirkstoff Folpet ist Folpan 500 SC mit 1,5 l/ha Aufwandmenge.
Beachten Sie, dass Folpan ein nicht regenfestes Kontaktfungizid ist. Bei Regenmengen über 20-30 l/m² wird das Mittel wieder abgewaschen und schützt die Bestände nicht mehr.
Mais - Herbizid
Die Maisherbizidbehandlung in diesem Jahr ist oftmals schwierig, da sich aufgrund der häufigen Niederschläge ohne längere Regenpausen keine ausreichende Wachsschicht auf den Maispflanzen bilden konnte. Behandeln Sie die Bestände nicht, wenn sich noch Tau auf den Blättern befindet.
Mittel entnehmen Sie dem Heft „Integrierter Pflanzenschutz“ auf Seite 72.
Bitte beachten Sie die Auflagen zu Nicosulfuron, d.h. eine Anwendung von z.B. Samson, Nicogan, Elumis, Kelvin etc. nur einmal in zwei Jahren auf der gleichen Fläche!
Zudem dürfen in Wasserschutzgebieten generell keine terbutylazinhaltigen Maisherbizide eingesetzt werden. Hierzu werden Kontrollen auf den Flächen durchgeführt!
Der Wirkstoff S-Metolachlor wurde durch die EU-Kommission nicht mehr verlängert. Dies betrifft folgende Mittel:
- Dual Gold
- EFICA 960 EC
- Gardo Gold
- Innoprotect Dual Gold
- Primagram Gold
Innerhalb von Wasserschutzgebieten (Normal-, Problem- und Sanierungsgebieten, Zone I, II und III von Wasserschutzgebieten) dürfen diese Mittel seit diesem Jahr nicht mehr eingesetzt werden!
Außerhalb von Wasserschutzgebieten dürfen die Mittel noch bis zum 23. Juli 2024 aufgebraucht werden, evtl. Reste müssen danach fachgerecht entsorgt werden.
Denken Sie auch im Mais daran, dass in IPS-Plus-Gebieten die Anlage eines Spritzfensters mindestens einmal je Bewirtschaftungseinheit erforderlich ist.
Kartoffel-Krautfäule
Die Bestände sind nun aufgelaufen. Aufgrund der hohen Niederschläge und der wärmeren Lufttemperaturen liegen günstige Bedingungen für den Krautfäulepilz vor.
Ob und wann eine Behandlung auf Ihren Schlägen notwendig wird, können Sie auf www.isip.de nachschauen. Legen Sie hierzu Kartoffelschläge in ISIP an. Das Programm berechnet anhand der Daten der nächsten Wetterstation, ob rechnerisch schon eine Krautfäulebehandlung notwendig ist. Schauen Sie jedoch immer auch Ihre Bestände an, ob ein Auftreten von Krautfäule oder Alternaria zu sehen ist.
Wenn eine Behandlung notwendig sein sollte, müssen für die Ausbringung der Fungizide die Kartoffelbestände soweit abgetrocknet sein. Im Kreisgebiet werden hauptsächlich kleine Kartoffelschläge angelegt, daher erfolgen nur Empfehlungen für Gebinde mit kleineren Packungsgrößen.
Möglich sind:
0,25 l/ha Zorvec Entecta (max. 3 Anwendungen, als 1 l-Pack erhältlich) oder
0,6 l/ha Revus Top (max. 3 Anwendungen, als 1-Liter Pack erhältlich, kann auch zur
Alternariabekämpfung eingesetzt werden) oder
0,5 l/ha Ranman Top (max. 6 Anwendungen, als 1-Liter Pack erhältlich