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Warndienst Nr. 10 - 2024

Glyphosat

In Wasserschutzgebieten gilt ein absolutes Anwendungsverbot von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln. Dies gilt für Normal- und Problemgebiete sowie die Zonen I, II und III. Zusätzlich dürfen Flächen in Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten, sowie Biotope gemäß § 30 BNatschG nicht mit Glyphosat behandelt werden. Ausnahmen können keine erteilt werden!

 

Zudem gilt ein Verbot der Vorerntebehandlung mit Glyphosat auf allen Flächen, auch außerhalb von Wasserschutzgebieten.

 

Winterraps - Herbizide

Im Nachauflauf kann noch Belkar und Synero 30 SC eingesetzt werden, wenn bislang noch keine Herbizidanwendung erfolgte.

Im Zweiblattstadium werden 0,25 l/ha Belkar + 0,25 l/ha Synero 30 SC eingesetzt. Eine Nachbehandlung mit 0,25 l/ha Belkar ist oftmals erforderlich, dies wird idealerweise im Sechsblattstadium durchgeführt, jedoch mindestens zwei Wochen nach der ersten Applikation!

Zulässige Mischungen von Belkar mit Gräserherbiziden im Herbst entnehmen Sie der Gebrauchsanleitung.

Disteln können mit 0,2 l/ha Runway bekämpft werden, wenn günstige Anwendungsbedingungen vorliegen (warm, wüchsige Witterung) vom Einblatt- bis Achtblattstadium des Rapses.



Winterraps - Gräsermittel

Beachten Sie nach dem Auflaufen des Rapses den Ausfallgetreide- und Ackerfuchsschwanzdruck. Wenn die Ungräser weitgehend aufgelaufen sind, sollten diese bekämpft werden, da der Raps ansonsten von diesen unterdrückt wird.

Gegen Ausfallgetreide sind möglich:
1,0 l/ha Agil-S oder
1,5 l/ha Focus Ultra + 1,0 l/ha Dash E.C oder
1,0 l/ha Fusilade Max oder                                                                                              1,25 l/ha Panarex und andere

In den landesweiten Resistenztests bei Ackerfuchsschwanz gibt es bislang noch keine Resistenzen bei dem Produkt Select.
Daher sollte bei der Gräserbekämpfung, wenn gleichzeitig Ackerfuchsschwanz bekämpft werden soll 0,5 l/ha Select 240 EC + 1,0 l/ha Radiamix eingesetzt werden.

Mischen Sie im Herbst das Gräsermittel mit Bor. Bor stärkt die Frosthärte der Pflanzen.

 

Winterraps - Schnecken

Nachdem bereits im letzten Jahr ein stärkerer Schneckenbesatz zu beobachten war, hat sich die Schneckenpopulation durch die von Oktober 2023 bis Ende Juli 2024 anhaltenden Niederschläge weiter stark vermehrt. 

Im Jugendstadium ist der Raps sehr durch Schnecken gefährdet! Legen Sie daher gleich nach der Saat einen Sack oder ein Brett auf eine Rapsfläche und kontrollieren Sie laufend an dieser Stelle den Schneckenbesatz. Unter den Sack oder das Brett legen Sie ein paar Schneckenkörner. Dadurch sind die Schleimspuren der Schnecken besser zu erkennen, so dass auf einen Befall mit Schnecken geschlossen werden kann.

In Landschaftsschutzgebieten, Natura 2000-Gebieten und Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten ist dies vorgeschrieben und das Überschreiten von Schadschwellen muss dokumentiert sein, ehe ein Pflanzenschutzeinsatz erfolgt! Die Schadschwelle liegt bei einer Schnecke je Kontrollstelle in ein bis zwei Tagen.

Bedenken Sie bitte, dass Schneckenkornstreuer auch einen TÜV benötigen!


Seit einiger Zeit gibt es die Auflage NT 116. Diese sagt aus, dass kein Schneckenkorn auf Nachbarflächen wie Hecken, Waldränder etc. gelangen darf. Ausgenommen hiervon sind landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Da Schnecken vor allem an den Rändern auftreten, ist eine randscharfe Behandlung dieser bei angrenzenden nichtlandwirtschaftlichen Flächen, nur noch durch die Ausbringung von Hand möglich.
Mögliche Mittel sind:


5 kg/ha Metarex Inov oder
7 kg/ha Limares Techno oder
3 kg/ha InnoProtect Schneckenkorn oder
6 kg/ha Arinex 30 oder
7 kg/ha Axcela und andere

Neben den genannten Produkten mit dem Wirkstoff Metaldehyd ist auch der Wirkstoff Eisen-III-Phosphat zur Schneckenbekämpfung verfügbar. Falls der Wirkstoff Metaldehyd längerfristig wegfallen sollte, könnte weiterhin eine Schneckenbekämpfung durchgeführt werden.

Produkte mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat haben zum Teil auch eine Zulassung für den Ökologischen Landbau.
Möglich sind:
6 kg/ha Ferrex oder
7 kg/ha Ironmax Pro oder
7 kg/ha Sluxx HP oder                                                                                      7 kg/ha Derrex und andere


Die maximal zugelassene Anwendungshäufigkeit des Produktes entnehmen Sie der Gebrauchsanleitung.

 

Winterraps - Rapserdfloh

Stellen Sie gleich nach der Rapsaussaat Gelbschalen auf, um den Zuflug des Rapserdflohs zu überwachen. Bis zum 3-Blattstadium liegt die Schadschwelle bei 10% zerstörter Keim- oder Laubblätter, ab der erst eine Bekämpfung notwendig ist.

Insektizide können Sie dem Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ auf Seite 84 entnehmen. Bedenken Sie bitte, dass Pyrethroide bei Temperaturen über 20 C° verdampfen und keine Wirkung haben!

In unseren Gelbschalen haben wir bislang noch keine Rapserdflohfänge feststellen können.

 

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