Winterraps - Schädlingsbeobachtung
Stellen Sie nun Gelbschalen in Ihren Rapsbeständen auf. Nur die Werte der eigenen Gelbschalen sind für Ihren Standort wirklich aussagekräftig, da sich ein Schädlingsbefall je nach den örtlichen Gegebenheiten unterschiedlich darstellen kann.
Wenn Sie Rapsflächen in:
- Landschaftsschutzgebieten
- Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten (nicht Entwicklungszonen)
- Natura 2000-Gebieten (Vogelschutz- und FFH-Gebieten)
bewirtschaften, dann sind Sie zur Durchführung der IPS-Plus-Maßnahmen verpflichtet. Auf allen anderen Flächen, die außerhalb dieser Gebiete liegen, ist die Einhaltung von IPS-Plusmaßnahmen sinnvoll.
IPS-Plus schreibt vor, dass je Rapsbewirtschaftungseinheit bis 2 ha 1 Gelbschale, ab 10 ha eine weitere Gelbschale und für jede weitere 10 ha eine zusätzliche Gelbschale aufzustellen ist (Beispiel: bei 13 ha Raps sind 3 Gelbschalen aufzustellen). Die Gelbschalen sind mindestens 20 m entfernt vom Feldrand aufzustellen.
Um Beifänge von Nützlingen zu vermeiden, sind die Gelbschalen mit einem Gitter zu versehen. Die Gelbschalen alle 2 - 3 Tage kontrollieren, auch ob sich noch genügend Wasser mit Spülmittel in den Schalen befindet. Alte Gelbschalen sollten ausgetauscht werden, da die Farbe altert und dadurch an Attraktivität für die Käfer verliert.
Die Schadschwellen sind dann überschritten wenn:
- mehr als 5 Große Stängelrüssler/ Gelbschale in drei Tagen gefangen werden (graue Farbe, 3-4 mm groß) und/ oder
- mehr als 15 gefleckte Kohltriebrüssler/ Gelbschale in drei Tagen gefangen werden (dunkelgrau, rotbraune Fußenden und weißlicher Punkt am Rücken)
Sollte dies der Fall sein, dann erstellen Sie Fotos dieser Gelbschalenfänge und geben die Anzahl der gefangenen Rüssler in Ihren Pflanzenschutzaufzeichnungen mit Datum an, damit die erfolgte Überschreitung der Schadschwellen sowie die Art der Rapsschädlinge dokumentiert ist. Im Format „Rapsschädlinge - Dokumentation der Überwachungsmaßnahmen“ eintragen (siehe Anhang).
Wenn die Schadschwelle bei den Rüsslern überschritten ist und keine Rapsglanzkäfer auftreten, dann ein Pyrethroid der Klasse 2 einsetzen (Kaiso Sorbi oder Karate Zeon oder Nexide oder Decis Forte oder Sumicidin Alpha EC)
Achtung: Durch das Mischen mit Fungiziden kann sich die Bienengefährlichkeit der eingesetzten Insektizide verändern!
Spritzen-Inbetriebnahme
Vor der ersten Pflanzenschutzmaßnahme muss die Feldspritze wieder tadellos funktionstüchtig sein. Litern Sie daher die Spritze aus und überprüfen Sie, ob noch alle Düsen, Filter und Schläuche einwandfrei funktionieren und die Spritze dicht ist.
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass im Raps frühzeitig die erste Behandlung gegen Rüssler durchgeführt werden muss. Allerdings war es oftmals so , dass die Temperaturen nach der Behandlungsmaßnahme wieder in den Minusbereich gefallen sind. Vermeiden Sie deshalb Frostschäden an Ihrer Spritze! Möglicherweise muss diese nach der Insektizid-Anwendung wieder eingewintert werden, um Schäden zu verhindern! (2024 kamen Ende April nochmals Schnee und Frost.)
! Nur Feldspritzen mit gültigem TÜV verwenden!
In IPS-Plus-Gebieten sind nur Düsen zulässig, die bei einem Druck von mindestens 2 Bar eine Abdrift-Minderung von 90% erreichen!