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Warndienst Nr. 07 - 2025
Schilf-Glasflügelzikade in Kartoffeln
Inzwischen gibt es auch im Albvorland Fänge der Schilf-Glasflügelzikade in Kartoffeln.
Per Notfallzulassung ist ausschließlich in Kartoffeln im Albvorland folgende Mittelkombination gegen die Schilf-Glasflügelzikade zugelassen:
0,2 l/ha Carnadine 200 + 0,075 l/ha Karate Zeon
Der Warndienst bedeutet eine Freigabe der per Notfallzulassung genehmigten Mittel gegen die Schilf-Glasflügelzikade und keinen Aufruf zu einer sofortigen Behandlung. Über die Notwendigkeit einer Behandlung und den Behandlungszeitpunkt entscheidet der Landwirt.
Pyrethroide haben einen Temperaturbereich von 5 – 25 °C für die optimale Wirksamkeit, bei hohen Temperaturen werden sie schnell abgebaut.
Daher sollte eine eventuelle Behandlung unbedingt in den kühleren Abend- oder Morgenstunden erfolgen.
Auf der Albhochfläche darf die Schilf-Glasflügelzikade aktuell nicht bekämpft werden!
Kartoffel-Krautfäule
Aktuell herrscht eine trockene und heiße Witterung vor. Daher sind Pilzkrankheiten momentan zwar ansatzweise vorhanden, aber nicht vorherrschend.
Ob und wann eine Behandlung auf Ihren Schlägen notwendig wird, können Sie auf www.isip.de nachschauen. Legen Sie hierzu Kartoffelschläge in ISIP an. Das Programm berechnet anhand der Daten der nächsten Wetterstation, ob rechnerisch eine weitere Krautfäulebehandlung notwendig ist. Schauen Sie jedoch immer auch Ihre Bestände an, ob ein Auftreten von Krautfäule oder Alternaria zu sehen ist.
Im Kreisgebiet werden hauptsächlich kleine Kartoffelschläge angelegt, daher erfolgen nur Empfehlungen für Gebinde mit kleineren Packungsgrößen.
Möglich sind:
0,25 l/ha Zorvec Entecta (max. 3 Anwendungen, als 1 l-Pack erhältlich) oder
0,6 l/ha Revus Top (max. 3 Anwendungen, als 1-Liter Pack erhältlich, kann auch zur
Alternariabekämpfung eingesetzt werden) oder
0,5 l/ha Ranman Top (max. 6 Anwendungen, als 1-Liter Pack erhältlich
Beachten Sie, dass eine Kombination zur Krautfäule- bzw. Alternariabekämpfung mit den Mitteln Revus Top, Belanty und Narita XL mit Mospilan SG, Danjiri und Carnadine 200 zu einer Änderung der Einstufung der Bienengefährlichkeit hin zu B1 führt!
Kartoffelkäfer
Mittlerweile gibt es in vielen Beständen ein erhöhtes bis starkes Auftreten des Kartoffelkäfers.
Wichtig ist eine Bekämpfung im frühen Larvenstadium. Es sollte mit 600 l/ha Wasser gefahren werden, um eine gute Benetzung der Blätter zu erreichen.
Gegen Pyrethroide wie z.B. Karate Zeon bestehen oftmals Resistenzen.
Möglich sind:
60 ml/ha Coragen (max. 2 Anwendungen; 14 Tage Abstand zwischen den Anwendungen) oder
125 ml/ha Carnadine 200 (max. 1 Anwendung) oder
125 g/ha Mospilan/Danjiri (max. 2 Anwendungen; 14 Tage Abstand zwischen den Anwendungen) oder
2,5 l/ha Neem Azal TS (max. 2 Anwendungen; 7 Tage Abstand zwischen den Anwendungen)
Neem Azal ist auch im Biobereich zugelassen. Die Mittelkosten je ha sind sehr hoch. Keine Anwendung bei Temperaturen über 20 C°. Eine Anwendung sollte in den Morgen- oder Abendstunden erfolgen, am besten bei bedecktem Himmel, auf keinem Fall bei prallem Sonnenschein! Die Anwendung muss früh bei Auftreten der ersten Larven erfolgen, weiter entwickelte Larven werden nur unzureichend bekämpft.
IPS-Plus - Spritzfenster
Denken Sie daran, dass pro Bewirtschaftungseinheit ein Spritzfenster angelegt werden muss. Dieses muss mindestens 10 m lang und 5 m breit und mit Stäben markiert sein.
Maiszünslerbekämpfung
Mittlerweile wurden in der Maiszünslerfalle in Sonderbuch die ersten weiblichen Zünsler gefangen. Die aktuell anhaltende heiße und trockene Witterung begünstigt die Entwickung der Zünsler. Diese beginnen nun mit der Eiablage.
In den Lagen über 600 m Höhe sollte die erste Trichogramma - Freilassung zwischen Dienstag, dem 01. Juli und Freitag, dem 04. Juli erfolgen.