Warndienst Nr. 13 - 2025

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Raps - Gräserbehandlung

 

Das Gräsermittel Select 240 EC + Radiamix kann nach Mitte Oktober nicht mehr eingesetzt werden.

 

Ackerfuchsschwanz sollte im Raps mit dem Wirkstoff Propyzamid behandelt werden. Bislang sind noch keine Resistenzen gegenüber diesem Wirkstoff bekannt. Auch Ackerfuchsschwanz-Biotypen, welche bereits eine Resistenz gegenüber blattaktiven Gräsermitteln entwickelt haben, können mit diesem Wirkstoff noch bekämpft werden.

 

Vorhanden ist der Wirkstoff Propyzamid in folgenden Mitteln:

 

- Astro 400

- Credence

- DIRIMAL FLO

- GROOVE

- Kerb FLO

- Milestone

- Profi Flo 400 SC

- Setanta Flo

 

Bedingt durch den nassen Herbst im letzten Jahr waren gute Wirkungsgrade eines proyzamidhaltigen Mittels gegen Ackerfuchsschwanz zu verzeichnen.

 

Für eine gute Wirkung darf eine Anwendung erst nach dem Abkühlen des Bodens auf unter 8 C° durchgeführt werden. Aktuell liegen die Bodentemperaturen noch über 10 C°. Daher muss mit dieser Anwendung noch gewartet werden. Andernfalls wird der Wirkstoff durch im Boden lebende Mikroorganismen zu schnell abgebaut, was die Wirkungsgrade gegen Ungräser verringert.

 

 

 

 

 

Raps - Schädlinge

In den von uns kontrollierten Gelbschalen wurden Rapserdflöhe gefangen, diese liegen aber immer noch unterhalb der Schadschwelle.

Die Schadschwelle liegt bei 10% zerstörter Blätter bis zum 3-Blattstadium oder 50 Käfer je Gelbschale in 3 Wochen.

Insgesamt ist eine Behandlung gegen den Rapserdfloh erst nach 50 Käfer je Gelbschale in 3 Wochen bis zum 6-Blattstadium erforderlich.

 

Große Schäden bis hin zum Totalausfall eines Rapsbestandes kann der Schwarze Kohltriebrüssler anrichten. Glücklicherweise tritt dieser nur selten auf. Dennoch muss dieser kontrolliert werden. Die Schadschwelle liegt bei 10 Käfern je Gelbschale im Zeitraum von Oktober bis November.

 

 

Winterweizen und Wintergerste - Herbizide

Die Aussaat ist nun abgeschlossen.

 

Im Herbst sollte unbedingt noch eine Ackerfuchsschwanzbehandlung durchgeführt werden. Einige Flächen wurden bereits behandelt.

 

Die besten Wirkungsgrade haben flufenacethaltige Herbizide.

Der Wirkstoff Flufenacet wurde nicht mehr verlängert, jedoch können diesen Herbst noch Bodenherbizide mit dem Wirkstoff Flufenacet eingesetzt werden.

 

Mittel können Sie dem Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ auf Seite 50 entnehmen.

 

Für eine gute Wirkung dürfen die Bestände nicht sehr groß sein, da ansonsten auch der Fuchsschwanz zu groß ist und nicht mehr bekämpft werden kann.

 

 

 

Teilweise ist ein flufenacethaltiges Herbizid im Handel nicht mehr erhältlich.

Alternativ kann auf „alte“ Wirkstoffe ausgewichen werden.

 

- Pendimethalin

 

- Prosulfocarb

 

- CTU (Chlortoluron)

 

Wie bei Flufenacet sollte relativ bald nach der Aussaat eine Mischung eines pendimethalinhaltigen Mittels (z.B. Stomp Aqua oder Activus SC) + eines prosulfocarbhaltigen Mittels (z.B. Boxer) ausgebracht werden. Hierfür ist jedoch eine ausreichende Bodenfeuchte erforderlich.

 

Diese Mischung alleine ist oftmals nicht ausreichend für die Ackerfuchsschwanzbekämpfung.

 

Daher sollte ca. 14 Tage später ein CTU-Mittel (z.B. Carmina 640 oder Lentiupur 700 oder CTU 700) eingesetzt werden.

 

Von einer Mischung mit CTU + Pendimethalin + Prosulfocarb wird abgeraten, diese ist schlecht pflanzenverträglich und kann Schäden an den Beständen verursachen.

 

Eine ausschließliche Behandlung mit CTU jedoch hat wie eine ausschließliche Mischung von Pendimethalin + Prosulfocarb keine ausreichende Wirkung gegen den Fuchsschwanz.

 

Allerdings kann der Einsatz von drei verschiedenen Wirkstoffen die Kulturpflanzen belasten, so dass Herbizidschäden nicht ausgeschlossen sind.

 

Momentan werden noch keine Nachtfröste prognostiziert. Einen Tag vor sowie einen Tag nach der CTU-Anwendung sollte es keine Nachtfröste geben.

 

CTU darf nicht auf drainierten Flächen eingesetzt werden.

Weitere Auflagen entnehmen Sie der Gebrauchsanleitung.

 

 

Achtung: nicht alle Weizensorten sind CTU-verträglich. Informieren Sie sich vor der Ausbringung auf der Homepage des CTU-Herstellers ob Ihre Weizensorte CTU-verträglich ist. Ansonsten sind Schäden an den Beständen zu befürchten!

 

 

 

 

 

 

Auflagen - Pendimethalin und Prosulfocarb

Beachten Sie die Auflagen zu Pendimethalin und Prosulfocarb:

 

Pflanzenschutzmittel, die auf diesen Wirkstoffen basieren, dürfen nur mit 90%igen abdriftmindernden Düsen auf der gesamten zu behandelnden Fläche ausgebracht werden.

 

Der Wasseraufwand je Hektar liegt bei mindestens 300 Liter Wasser.

 

Die zulässige maximale Fahrgeschwindigkeit während der Ausbringung liegt bei höchstens 7,5 km/h.

 

Zudem dürfen die Mittel bei Windgeschwindigkeiten von über 3 m/s nicht ausgebracht werden.

 

 

 

Dinkel - Herbizide

Im Dinkel sind deutlich weniger Herbizide zugelassen. Eine Herbstbehandlung mit dem Schwerpunkt Ackerfuchsschwanz ist möglich mit:

 

Carpatus SC/Broadcast oder

 

Herold SC oder

 

Boxer oder

 

Stomp Aqua (nur im Vorauflauf zugelassen)