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Warndienst Nr. 03-2023


Winterraps

Die Rapsknospen sind am Haupttrieb und in den Seitentrieben gut sichtbar, teilweise öffnen sich die ersten Blüten. Mit der kalten Witterung waren bisher wenig Rapsglanzkäfer in einzelnen Knospen zu finden. Rapsglanzkäfer mittags kontrollieren und dringend die Schadschwelle beachten. Diese liegt bei 10 Käfern pro Haupttrieb. Der Flug ist regional sehr unterschiedlich. 

 

Sollte die Schadschwelle bei den Rapsglanzkäfern überschritten sein, dann können diese bekämpft werden:

 

200 g/ha Mospilan SG (B4; max. 1 Anwendung) oder

200 g/ha Danjiiri (B4; max. 1 Anwendung) oder

200 ml/ha Trebon 30 EC (B2; max. 2 Anwendungen)

 

Mospilan und Danjiiri dürfen ab Blühbeginn nicht mehr eingesetzt werden!

 

Aufgrund der verbreiteten Resistenzen können keine Pyrethroide Typ I eingesetzt werden.

Denken Sie bitte daran, dass jeder Insektizideinsatz die Resistenzen der Rapsglanzkäferpopulationen gegenüber den Insektiziden weiter erhöht. 

Wenn der Raps mit blühen beginnt, verteilen sich die Rapsglanzkäfer auf die blühenden Pflanzen. Dort verursachen sie keinen Schaden mehr und müssen dann auch bei Überschreiten der Schadschwellen nicht mehr bekämpft werden.

 

In den letzten Jahren wurden die Schadschwellen im Gegensatz zu den Rüsslern bei den Rapsglanzkäfern oftmals nicht erreicht. 

 

In einer Mischung von Insektiziden mit anderen Insektiziden wird die Mischung als B1 eingestuft, somit als absolut bienengefährlich!

 

Mischungen von B4- oder B2- Insektiziden mit Fungiziden können zu einer B2- oder B1- Einstufung führen! Informationen hierzu erhalten Sie in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2023“ auf Seite 84.

 

Die Gelbschalen können nun abgebaut werden.

 

 


Bor ist ein wichtiger Nährstoff für das Längenwachstum der Pflanzen und die Zellwandstabilität. Wurde im Herbst oder bei der Rüsslerbekämpfung kein Bor gegeben, kann über das Blatt zusammen mit einem möglichen Rapsglanzkäferinsektizid 200 g/ha Bor gegeben werden.


Die Boraufnahme nach dem Winter wird beeinflusst durch:


- Auswaschung und durch hohe Niederschlagsmengen im Winter
- auf leichten Böden
- bei niederem pH-Wert.


Bei optimalem pH-Wert und guter Bodenfeuchtigkeit kann ausreichend Bor aus dem Bodenvorrat aufgenommen werden.

 

Winterweizen

Die Bestände sollten bereits gegen den Ackerfuchsschwanz bei Bedarf behandelt worden sein. Es gilt die Devise, je früher behandelt wird und je kleiner der Fuchsschwanz ist, umso höher sind die Wirkungsgrade gegen ihn.

Wie bereits mehrfach betont, sollte, wenn möglich, eine Herbstbehandlung durchgeführt werden, aufgrund der weiterhin zunehmenden Resistenzen der Ackerfuchsschwanzpopulationen.

Falls noch eine Behandlung notwendig sein sollte, können noch eingesetzt werden:

330 g/ha Atlantis Flex + 1,0 l/ha Biopower oder

1,0 l/ha Atlantis Komplett + 0,08 l/ha Husar OD

Wichtig ist eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60% für eine effektive Fuchsschwanzbehandlung, welche durch die aktuellen Regenfälle vorhanden ist sowie abgetrocknete Blätter und keine Nachtfröste.

Mittel gegen breitblättrige Unkräuter nur dann auswählen, wenn auf den zu behandelnden Schlägen auch Bedarf besteht.

Wenn nur Klettenlabkraut relevant ist, dann kann z.B. 1,0 l/ha Lodin oder 0,9 l/ha Tomigan 200 eingesetzt werden. Dies kann ausreichend sein, wenn nur eine Nachbehandlung erfolgt, da bereits im Herbst die Behandlung erfolgte. Stiefmütterchen spielen oftmals keine ertragsrelevante Rolle, so dass Mittel wie z.B. 1,0 l/ha Zypar oder 1,5 l/ha Starane XL eingesetzt werden können, die eine Stiefmütterchenschwäche haben.

Beim Ehrenpreis kommt es drauf an, welche Fruchtfolge auf dem Schlag gefahren wird. Wenn kein Mais angebaut wird, kann dieser toleriert werden. In Versuchen hat sich jedoch gezeigt, dass der Ehrenpreis vor allem auf flachgründigen Standorten und längerer Trockenheit dem Mais im Jugendstadium sehr schaden kann. Dies kann der Mais bis zur Ernte nicht mehr kompensieren. Daher müssen Maisbetriebe unbedingt ein Augenmerk auf den Ehrenpreis legen. Eine gute Ehrenpreisbekämpfung ist unter anderem möglich mit:

100 g/ha Alliance oder

50 g/ha Artus oder

50 g/ha Pointer Plus

Je nach Standort und Fruchtfolge handelt es sich um eine unterschiedliche Verunkrautung.

KEINE STANDARDANWENDUNGEN durchführen! Wenn aktuell noch keine bzw. eine geringe Verunkrautung vorhanden ist, dann noch abwarten. Das Auftreten von Klette ist immer ertragsrelevant, kann aber noch relativ spät bis zum Fahnenblattschieben mit Tomigan 200 oder Pixxaro EC oder Biathlon 4 D+Dash E.C. oder Omnera LQM oder Zypar und anderen behandelt werden. Wenn die Getreidebestände ins Schossen kommen, findet eine teilweise Unterdrückung der Unkräuter statt, so dass nicht alles bekämpft werden muß! Dies ist auch der Grundzug des Integrierten Pflanzenschutzes.

Wichtig ist daher eine regelmäßige Beobachtung Ihrer Bestände. Denken Sie auch daran, dass in Landschaftsschutzgebieten, Natura 2000-Gebieten sowie Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten zwingend die Einrichtung von Spritzfenstern vorgeschrieben ist!

 

Wintergerste

Eine Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes mit Axial 50 ist in den meisten Schlägen aufgrund dessen Größe nun nicht mehr sinnvoll.

Für die Behandlung gegen breitblättrige Unkräuter gilt wie bereits im Winterweizen beschrieben, dass nur eine gezielte Bekämpfung nach einer vorherigen Bestandesbeobachtung in den genannten Schutzgebieten zulässig ist.

Klettenbekämpfung: Tomigan 200 oder Pixxaro EC oder Biathlon 4 D+Dash oder Omnera LQM oder Zypar und andere

Ehrenpreisbekämpfung: Alliance oder Artus oder Pointer Plus

 

Dinkel

Gegen Fuchsschwanz kann noch eingesetzt werden:

 

200 g/ha Atlantis Flex + 0,6 l/ha Biopower oder

220 g/ha Broadway + 1,0 l/ha Netzmittel

 

Wie beim Winterweizen beschrieben, sollte vorrangig eine Herbstbehandlung durchgeführt werden. Ebenfalls sollte die Luftfeuchtigkeit bei mind. 60% betragen, die Blätter abgetrocknet sein und keine Nachtfröste vorkommen.

Gegen breitblättrige Unkräuter können eingesetzt werden:

1,5 l/ha Ariane C oder 

70 g/ha Biatlon 4 D + 1,0 l/ha Dash E. C. oder

200 ml/ha Husar Plus + 1,0 l/ha Mero oder

200 ml/ha Primus Perfect oder 

1,0 l/ha Zypar oder 

0,5 l/ha Pixxaro EC oder

0,9 l/ha Tomigan 200

 

 

Sommergerste

Die allermeisten Bestände sollten spätestens seit Ostern gesät sein.

Wenn mit einem massiven Ackerfuchsschwanzdruck auf den Sommergerstenschlägen zur rechnen ist, kann im Vorauflauf nun auf feuchtem Boden 5,0 l/ha Boxer vorgelegt werden.

Diese Maßnahme alleine ist jedoch kaum ausreichend gegen den Fuchsschwanz. Daher ist eine spätere Behandlung von 1,2 l Axial 50 nach Auflaufen des Fuchsschwanzes einzuplanen. Boxer kann lediglich den Wirkungsgrad der Ackerfuchsschwanzbekämpfung erhöhen. 

 

 

Hafer

Mit dem Herbizid bis zum 3-Blattstadium der Kulturpflanze warten und bei feuchtem Boden 100 g/ha Concert SX behandeln. Concert SX hat im frühen Stadium auf feuchtem Boden eine gute Kräuterwirkung und eine Teilwirkung gegen kleinen Ackerfuchsschwanz aufgrund der Blatt- und Bodenwirkung des Mittels.

 

 

Körnererbsen

Beim Anbau von Körnererbsen sollte eine Herbizidmaßnahme direkt nach der Saat und dem Walzen erfolgen. Um Herbizidschäden vorzubeugen, sollte die Mindestsaattiefe von 5 cm unbedingt eingehalten werden. Zudem sollte die Pflanzenschutzmaßnahme innerhalb von 5 Tagen nach der Saat erfolgen.

 

Möglich sind:

3,0 l/ha Boxer + 2,5 l/ha Stomp Aqua oder 

4,0 l/ha Spectrum Plus oder

4,0 l/ha Bandur

 

Ungräser können im Nachauflauf der Erbsen behandelt werden, wenn der Fuchsschwanz aufgelaufen ist mit:

0,75 l/ha Zetrola/Agil-S oder

1,5 l/ha Focus Ultra + 1,0 l/ha Dash E.C. oder

1,0 l/ha Fusilade Max oder

1,25 l/ha Leopard oder

1,25 l/ha Panarex



Feldrundgang St. Johann

Am 20. April findet um 19.00 Uhr ein Feldrundgang am Zentralen Versuchsfeld in St. Johann statt. Dies ist keine Pflanzenschutz-Sachkundefortbildungsveranstaltung.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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