Winterweizen und Dinkel - Fungizid
Die Witterung war erst sehr feucht, jedoch mit kühlen Nachttemperaturen. Nun herrscht seit Wochen eine trockene Witterung an. Die
Bestände befinden sich um das Ährenschieben herum.
Septoria ist auf den oberen Blattetagen kaum vorhanden, jedoch gibt es gelbrostanfällig Sorten, bzw. auf einzelnen Sorten ist auch
DTR zu sehen. Schauen Sie in Ihre Bestände, ob eine Anwendung notwendig ist.
Falls noch nicht geschehen, legen Sie Ihre Schläge auf www.isip.de an.
Sollte eine Bekämpfung erforderlich sein, können Sie im Heft „Pflanzenproduktion 2023“ auf Seite 58 entsprechende
Mittel auswählen.
Denken Sie daran, dass ein Spritzfenster in IPS-Plus-Gebieten eingehalten werden muß.
Sollten Sie im FAKT die Maßnahme des Fungizideinsatzes ab Stadium 49 beantragt haben, dürfen Sie diese Flächen erst nach
dem Erreichen des Stadium 49 behandeln.
Winterweizen - Fusarium
Planen Sie nach Mais oder Getreidevorfrüchten eine Fusariumbehandlung ein. Diese wirkt jedoch nur während der Blüte.
Sobald die grünen Staubbeutel sichtbar sind, sollte die Behandlung durchgeführt werden.
Aufgrund der momentan trockenen Bedingungen kann in diesem Jahr evtl. die Ähren- und Fusariumbehandlung als Einmalbehandlung
zusammen durchgeführt werden. Dies ist aber von der Witterung der nächsten Zeit abhängig bis zur Blüte.
Nur Mittel mit einer Fusariumwirkung einsetzen wie:
- Input Classic oder
- Osiris MP oder
- Proline / Curbatur oder
- Prosaro/Sympara oder
- Skyway Xpro oder
- Univoq
Eine Anwendung nach der Blüte bringt keine Fusariumreduktion mehr!
Distelbekämpfung im Sommergetreide
Hier können noch in Sommergerste und Hafer Mittel mit dem Wirkstoff MCPA eingesetzt werden, z.B. 1,4 l/ha M-Fluid oder 1,4 l/ha
Dicopur M.
Wichtig ist für die Anwendung wüchsige Witterung, ausreichend große Distelpflanzen (ca. 15-20 cm Höhe) und ein
trockenes Blatt der Distel.
Wichtig ist, dass eine Distelbehandlung nicht mehr nach dem Ährenschieben erfolgen darf! Es besteht ansonsten die Gefahr, dass die
Ähre im Halm stecken bleibt und deutliche Ertragseinbußen entstehen. Daher ist auch die Zulassung auf Stadium 39 (Fahnenblatt
entwickelt) begrenzt bei den Mitteln mit dem Wirkstoff MCPA.
Beachten Sie bitte, dass in IPS-Plus-Gebieten eine Behandlung auf das notwendige Maß reduziert werden muss. Das heißt, dass
nur die Distelnester behandelt werden dürfen, nicht jedoch die gesamte Fläche der zu behandelnden Kultur.
Sommergerste - Fungizide
Wenn die Bestände mit dem Ährenschieben beginnen, kann eine einmalige Fungizidanwendung in der Sommergerste
erfolgen.
Die Hauptkrankheit ist bei uns Ramularia. Diese ist in den letzten Jahren immer aufgetreten. Letztes Jahr zeigten die
Fungizidversuchsergebnisse deutliche wirtschaftliche Mehrerträge bei einer einmaligen Fungizidanwendung in den
Sommergerstenbeständen.
Mittel können Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz“ auf Seite 58 entnehmen.
Wichtig ist, dass der Wirkstoff Folpet zusammen mit dem Fungizid ausgebracht wird.
Das einzig zugelassene Fungizid ist Folpan 500 SC mit 1,5 l/ha Aufwandmenge.
Mais - Herbizid
Die Maisbestände sollten nun gegen Unkräuter behandelt werden, sofern ausreichend Unkräuter auf Ihren Beständen
vorhanden sind.
Mittel können Sie dem Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2023“ auf Seite 72 entnehmen.
Ein Einsatz von Striegel- und Hackgeräten, sofern vorhanden, ist aufgrund der harten Böden nur teilweise möglich. Wenn
dies jedoch gelingt, können auch Verkrustungen aufgelockert werden. Durch die anhaltenden Regenfälle und der danach folgenden
Trockenheit sind die Böden stark verdichtet.
Bitte beachten Sie die Auflagen zu Nicosulfuron, d.h. eine Anwendung von z.B. Samson, Nicogan, Elumis, Kelvin etc. nur einmal in zwei
Jahren auf der gleichen Fläche!
Zudem dürfen in Wasserschutzgebieten generell keine terbutylazinhaltigen Maisherbizide eingesetzt werden. Hierzu werden Kontrollen
auf den Flächen durchgeführt!